Alles Wissenswerte rund ums Thema Dachrinnen

Dachrinnen spielen eine große Rolle im Schutz eines Hauses vor Wasserschäden. Sie leiten Regenwasser vom Dach weg, um die Fassade, das Fundament und den umliegenden Boden zu schützen.

Last updated on Jan. 8, 2024

Veröffentlicht am Jan. 8, 2024

Regen, Rinne, Rohr: Wie Dachrinnen deinem Haus Schutz bieten


Die unterschätzten Helfer: Was Dachrinnen alles leisten

Mit einem Blick gen Himmel sind sie kaum zu erkennen, dennoch sind sie überaus wichtig für dein Haus: Die Rede ist von Dachrinnen. Sie sammeln das Regenwasser, das auf dein Dach fällt, und leiten es gezielt ab. Damit verhindern sie, dass Wasser in die Bausubstanz eindringt oder das Erdreich um dein Haus aufweicht – beides kann schwerwiegende Schäden verursachen. Deshalb erfährst du hier alles Wissenswerte rund ums Thema Dachrinnen.


Eine Frage des Materials: Was Dachrinnen aushalten müssen

Für die Wahl der richtigen Dachrinne spielt das Material eine entscheidende Rolle. Gängige Materialien sind unter anderem Kunststoff, Zink, Kupfer und Edelstahl. Dabei hat jedes Material seinen eigenen Charme und bietet spezifische Vor- und Nachteile, auf die du achten solltest.

Vergleich der gängigsten Dachrinnenmaterialien
Material Vorteile Nachteile
Zink Langlebig, korrosionsbeständig, leicht zu verarbeiten Könnte bei Kontakt mit bestimmten Baumaterialien beschädigt werden
Kupfer Äußerst langlebig, edle Optik, antibakteriell Teuer in der Anschaffung, benötigt regelmäßige Pflege
Edelstahl Robust gegenüber Witterungseinflüssen, lange Lebensdauer Hohe Materialkosten, schwieriger zu verarbeiten als Zink oder Kupfer
Kunststoff Günstig, leicht zu montieren, rostet nicht Kürzere Lebensdauer als Metalle, weniger stabil, weniger ästhetisch

So findest du die passende Größe für deine Dachrinne

Die Größe der Dachrinne richtet sich nach der Größe deines Hauses beziehungsweise der Dachfläche. Zudem spielt auch die durchschnittliche Niederschlagsmenge in deiner Region eine Rolle. Eine zu kleine Dachrinne kann das ablaufende Wasser nicht schnell genug abführen, was zu Überlauf und möglichen Wasserschäden führen kann. Eine zu große Dachrinne hingegen kann zu einer optischen Unausgewogenheit führen. Für gängige Einfamilienhäuser sind in der Regel Dachrinnen mit einem Durchmesser von 125 bis 150 mm angemessen.


Einbau und Montage: So geht's

  1. Im ersten Schritt wird der genaue Verlauf der Dachrinne mit einer Richtschnur auf dem Dach ausgezeichnet.
  2. Anschließend werden die Halterungen in einem gleichmäßigen Abstand (ca. 50-70 cm) an den Sparren oder der Dachlattung befestigt.
  3. Jetzt kann die Dachrinne eingehängt und die Einzelteile zu einem geschlossenen System verbunden werden. Dabei beachte, dass das Wasser immer leicht absinken muss, um optimal ablaufen zu können.
  4. Zum Schluss noch die Fallrohre montieren, die das Wasser vom Dach in die Kanalisation oder in eine Regentonne leiten.

Lass dir dabei aber ruhig von einem Fachmann helfen oder, wenn du dir unsicher bist, die Arbeit komplett von einem Profi erledigen!


Der Feinschliff: Pflege und Wartung deiner Dachrinne

Um die Langlebigkeit deiner Dachrinne zu gewährleisten, ist eine regelmäßige Pflege und Wartung wichtig. Dazu gehört vor allem, dass du die Rinne regelmäßig auf Verschmutzungen und Blockaden, zum Beispiel durch Laub, kontrollierst und diese entfernst. Bei Metallrinnen solltest du außerdem auf Korrosionsschäden achten und diese umgehend beheben, um eine größere Schadensausbreitung zu verhindern.


Mit dem Klima im Wandel: Anpassung der Dachrinne an steigende Niederschläge

Aufgrund des Klimawandels wird das Wetter extrem und unberechenbar - längere Trockenphasen werden durch intensive Niederschläge abgelöst. Daher ist in den letzten Jahren eine steigende Nachfrage nach größeren Dachrinnen und Ablaufröhren zu verzeichnen, die mehr Wassermenge in kürzerer Zeit ableiten können.

Eine Erweiterung oder Anpassung des bestehenden Dachrinnensystems kann daher sinnvoll sein, um sich auf diese zukünftigen Veränderungen vorzubereiten. Ein Fachmann kann dich diesbezüglich beraten und eine passende Lösung für dein Haus finden. Schließlich gilt: Nur mit einer perfekt abgestimmten und funktionierenden Dachrinne bleibt dein Haus auch in stürmischen Zeiten trocken.


Regenwassernutzung: Vom Dach direkt in die Gießkanne

Der ökologische Aspekt spielt heute in vielen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Warum also nicht den Nutzen deiner Dachrinne noch erweitern und das gesammelte Regenwasser für den Garten nutzen? Mit zusätzlichen Elementen, wie zum Beispiel einem Regensammler, lässt sich das Wasser aus der Dachrinne ganz einfach in einer Regentonne sammeln.

Das spart nicht nur kostbares Trinkwasser, sondern ist auch besonders gut für deine Pflanzen, denn Regenwasser ist weich und enthält keine Zusätze wie Chlor oder Kalk. Achte dabei aber darauf, dass das Wasser frei von Verunreinigungen wie Vogelkot oder Blättern ist. Mit einem Laubfangkorb, den du ganz einfach in das Fallrohr einsetzen kannst, lässt sich dieses Problem mit wenig Mühe und Kosten lösen.


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Präventive Maßnahmen: Dachrinnenheizung gegen Eis und Schnee

Mit dem Winter kommen oft auch Eis und Schnee, die nicht nur für glatte Straßen, sondern auch für Probleme auf deinem Dach sorgen können. Insbesondere kann das Schmelzwasser in der Dachrinne gefrieren und diese verstopfen. Im schlimmsten Fall kann sie sogar unter dem Gewicht des Eises reißen oder sich von der Dachfläche lösen.

Hier hilft eine Dachrinnenheizung vorbeugend. Sie sorgt dafür, dass das Wasser in der Rinne stets flüssig bleibt und dadurch ordnungsgemäß abgeführt werden kann. Die Installation ist meist unkompliziert und die Betriebskosten sind überschaubar, da die Heizung nur bei Bedarf eingeschaltet wird. Mit dem Einbau einer Dachrinnenheizung kannst du also sorgenfrei und gut gerüstet in die kalte Jahreszeit starten.


Dachrinnenschutz: Bewahre deine Dachrinne vor Laub und Schmutz

Insbesondere im Herbst kann Laubfall dazu führen, dass deine Dachrinnen verstopfen. Das Resultat: Wasser fließt über und kann an deinem Haus Schäden anrichten. Um dem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Varianten von Dachrinnenschutz. Eine gängige Option sind Laubfanggitter, die einfach auf die Dachrinne aufgelegt werden.

Sie sind meist aus Kunststoff oder Metall gefertigt und verhindern, dass Laub und größerer Schmutz in die Rinne geraten. So bleibt der Abflussweg für das Wasser frei. Diese Schutzgitter müssen jedoch in regelmäßigen Abständen gereinigt werden, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Insgesamt sorgen sie für eine längere Lebensdauer deiner Dachrinne und minimieren den Wartungsaufwand.


Modernisierung: Von klassisch bis futuristisch

Auch wenn ihre Funktion im Vordergrund steht, so trägt die Dachrinne doch auch zum optischen Gesamtbild deines Hauses bei. Je nach Architekturstil und individuellem Geschmack gibt es eine Vielzahl an Formen und Farben, die deinem Haus eine persönliche Note verleihen können.

Die klassische halbrunde Form ist besonders weit verbreitet, doch auch kastenförmige oder asymmetrische Dachrinnen liegen im Trend. Wer es gern futuristisch mag, für den sind vielleicht sogar beleuchtete Dachrinnen interessant. Diese sorgen nicht nur für ein außergewöhnliches Highlight an deinem Haus, sondern erhöhen auch die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit in dunkleren Monaten. Daher lohnt es sich, auch bei der Gestaltung der Dachrinne etwas mut zu zeigen und etwas Neues auszuprobieren.


Sonderfall Denkmalschutz: Wenn die Dachrinne mit der Geschichte geht

Ganz besonders anspruchsvoll wird die Auswahl der passenden Dachrinne, wenn dein Haus unter Denkmalschutz steht. In diesem Fall sind oftmals nur bestimmte Materialien und Formen zulässig, um das historische Erscheinungsbild zu wahren. In dem Fall sind meist Kupfer oder Zink die bevorzugten Materialien, da sie historische Baustile authentisch wiedergeben können.

Zusätzlich kann es sein, dass du für Änderungen an der Dachrinne eine Genehmigung der Denkmalschutzbehörde benötigst. Daher solltest du dich in jedem Fall vor dem Kauf und der Montage einer neuen Dachrinne umfassend informieren, um späteren Ärger und unnötige Kosten zu vermeiden. Bereits bei kleinsten Unklarheiten lohnt es sich, einen Experten zurate zu ziehen, der dir hinsichtlich deiner individuellen Situation beratend zur Seite steht.


Fazit: Eine Investition, die sich lohnt

Ein funktionierendes Dachrinnensystem mag auf den ersten Blick unscheinbar und nebensächlich erscheinen, aber es leistet einen enormen Beitrag zum Werterhalt deines Hauses. Egal ob aus Kunststoff oder Metall, ob groß oder klein - die Wahl der richtigen Dachrinne ist eine Investition, die sich in jedem Fall lohnt. Denn am Ende möchte doch jeder von uns, dass das eigene Zuhause steht, wie ein felsenfestes Haus. Und dazu gehört eben auch eine verlässliche Dachrinne.

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