Fußbodenheizung nachrüsten: So bringst du Wärme ins Zuhause

Fußbodenheizungen sind eine bequeme und effiziente Möglichkeit, Wärme in Ihrem Zuhause zu verteilen. Wenn Sie bereits ein bestehendes Gebäude haben, in das Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten möchten, gibt es einige Dinge, die Sie beachten müssen.

Last updated on Mai 23, 2023

Veröffentlicht am Mai 23, 2023

Wohlige Wärme auf Schritt und Tritt: Die Fußbodenheizung nachrüsten

Frierst du auch oft an den Füßen, während der Rest deines Körpers sich im warmen Zimmer pudelwohl fühlt? Eine Fußbodenheizung kann hier Abhilfe schaffen und das angenehme Wohngefühl in deinem Zuhause auf ein neues Level heben. In diesem Artikel erfährst du alles zum Thema Fußbodenheizung nachrüsten, welche Möglichkeiten und Systeme es gibt, welche Kosten auf dich zukommen könnten und wichtige Tipps, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen.


Vorteile einer Fußbodenheizung

Eine Fußbodenheizung bietet gleich mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Heizkörpern. Einer der größten Pluspunkte ist die gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum. Statt trockener, aufsteigender Heißluft, die von Heizkörpern abgegeben wird, erwärmt die Fußbodenheizung die gesamte Bodenfläche und sorgt somit für eine behagliche Atmosphäre.

Zum Anderen ermöglicht die Fußbodenheizung eine dezentrale Wärmequelle, die Energieeffizienz erhöht. Dadurch vermindert sich der Energieverbrauch und somit auch die Heizkosten. Ein weiterer Pluspunkt ist die ansprechende Raumgestaltung, denn ohne herkömmliche Heizkörper bleibt mehr Platz für Möbel und Dekoration.


Systeme und Möglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Fußbodenheizung nachzurüsten. Im Folgenden stellen wir dir die drei gebräuchlichsten Systeme vor:

  1. Warmwasser-Fußbodenheizung: Diese besteht aus Rohrsystemen, durch die warmes Wasser fließt und den Boden erhitzt. Sie ist besonders effizient und eignet sich gut für Bestandsbauten, wenn ein größeres Umbauprojekt geplant ist.
  2. Elektrische Fußbodenheizung: Diese Art der Fußbodenheizung funktioniert mit elektrischer Energie. Im Boden verlegte Heizmatten werden über das Stromnetz betrieben. Die elektrische Fußbodenheizung ist einfach zu installieren und gut für Räume mit geringem Platzangebot geeignet.
  3. Infrarot-Heizpaneele: Bei dieser Variante handelt es sich um flache Heizelemente, die unter dem Bodenbelag montiert werden und mittels Infrarotstrahlung ihre Wärme abgeben. Dieses System ist besonders energiesparend, da die Wärme direkt auf die Raumoberflächen abgestrahlt wird und nicht erst die Luft erhitzt werden muss.

Kosten und wirtschaftlicher Aspekt

Die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung ist in der Regel mit erhöhten Kosten verbunden, verglichen mit einer Installation im Neubau oder einer kompletten Sanierung. Hier eine Übersicht über mögliche Kosten im Zusammenhang mit den verschiedenen Systemen:

System Materialkosten Einbaukosten Gesamtkosten (ca.)
Warmwasser-Fußbodenheizung 30-40 €/m² 45-60 €/m² 75-100 €/m²
Elektrische Fußbodenheizung 20-30 €/m² 30-40 €/m² 50-70 €/m²
Infrarot-Heizpaneele 40-50 €/m² 20-30 €/m² 60-80 €/m²

Die genannten Kosten dienen nur als Orientierung und können, je nach baulichen Gegebenheiten und individuellen Anforderungen, variieren. Allerdings amortisieren sich die Investitionskosten im Laufe der Zeit durch den geringeren Energieverbrauch der Fußbodenheizung.


Nachrüsten Schritt für Schritt

Die Umsetzung einer Fußbodenheizung nachträglich in dein Zuhause ist ein größeres Projekt, das viel Planung erfordert. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dir dabei hilft:

Schritt 1: Entscheidung für das passende System

Zunächst solltest du dich für das Fußbodenheizungssystem entscheiden, das am besten zu deinen Bedürfnissen und den baulichen Gegebenheiten deines Zuhauses passt. Berücksichtige dabei auch Energieeffizienz, Komfort und Kosten. Hole dir gegebenenfalls professionellen Rat von einem Fachmann oder einer Fachfrau, um die optimale Lösung für dein Zuhause zu finden.

Schritt 2: Vorbereitende Arbeiten und Materialbeschaffung

Bevor du mit der Installation beginnst, kümmere dich um die baulichen Vorarbeiten. Dazu gehört das Entfernen von Altbelägen, das Vorbereiten des Untergrundes und eventuell das Anpassen der Raumhöhe. Wenn das erledigt ist, besorge die Materialien für die gewählte Fußbodenheizung. Denk dabei auch an Zubehör wie Thermostate und Steuerungselemente.

Schritt 3: Installation des gewählten Systems

Nun beginnt die eigentliche Installation der Fußbodenheizung. Je nach gewähltem System gestaltet sich dieser Schritt unterschiedlich. Bei der Warmwasser-Fußbodenheizung musst du die Rohre verlegen und an die zentrale Heizungsanlage anschließen. Bei der elektrischen Variante werden Heizmatten oder -kabel auf dem Untergrund ausgerollt und an das Stromnetz angeschlossen. Die Infrarot-Heizpaneele müssen unter dem Bodenbelag montiert werden.

Schritt 4: Bodenbelag auswählen und verlegen

Je nach verwendetem Heizsystem sind manche Bodenbeläge besser für die Wärmeleitung geeignet als andere. Generell sollte der Bodenbelag eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen und für Fußbodenheizungen freigegeben sein. Parkett, Vinyl oder Fliesen sind beispielsweise gute Optionen für eine Fußbodenheizung. Verlege den gewählten Bodenbelag gemäß dessen Verlegeanleitung und achte dabei auf ausreichend Dehnungsfugen am Rand des Raumes.

Schritt 5: Inbetriebnahme und Einstellung der Fußbodenheizung

Nachdem der Bodenbelag verlegt ist, kannst du die Fußbodenheizung in Betrieb nehmen. Bei der Warmwasser-Variante bedeutet dies das Befüllen und Entlüften des Systems. Anschließend müssen die Thermostate eingestellt und die Temperaturregelung optimiert werden. Bei elektrischen Systemen erfolgt die Inbetriebnahme durch das Anschließen an das Stromnetz und das Einstellen der Steuerungsgeräte.



Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme

Bevor du dich für ein bestimmtes System entscheidest, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Optionen abzuwägen. Im Folgenden findest du einen hilfreichen Vergleich:

Warmwasser-Fußbodenheizung

  • Vorteile: Energieeffizient, gleichmäßige Wärmeverteilung, umweltfreundlich, hoher Wohnkomfort
  • Nachteile: Höhere Investitionskosten, größere Umbaumaßnahmen erforderlich, längere Aufheizzeit

Elektrische Fußbodenheizung

  • Vorteile: Einfache Installation, geringere Anschaffungskosten, schnellere Aufheizzeit
  • Nachteile: Höherer Energieverbrauch bei größeren Flächen, Stromkosten, nicht für alle Bodenbeläge geeignet

Infrarot-Heizpaneele

  • Vorteile: Energiesparend, schnelle Aufheizzeit, weniger Staubverwirbelung, geräuschlos
  • Nachteile: Höhere Investitionskosten, möglicherweise nicht für alle Bodenbeläge geeignet

Tipps für die Pflege und optimale Nutzung der Fußbodenheizung

Um das Beste aus deiner nachgerüsteten Fußbodenheizung herauszuholen und ihre Lebensdauer zu verlängern, sind einige Pflege- und Nutzungstipps hilfreich:

Regelmäßige Wartung

Unabhängig vom gewählten System ist es ratsam, die Fußbodenheizung regelmäßig warten zu lassen. Bei der Warmwasser-Fußbodenheizung bedeutet dies, dass beispielsweise das Wasser überprüft und gegebenenfalls gewechselt werden sollte. Bei elektrischen Systemen sollte die Funktionsweise der Heizelemente und die Elektronik überprüft werden.

Smart-Home Steuerung

Moderne Fußbodenheizungen lassen sich über sogenannte Smart-Home-Systeme steuern. Auf diese Weise kannst du deine Räume noch effizienter heizen und dabei Energie und Kosten sparen. Durch das Anpassen der Heizleistung an deine persönlichen Bedürfnisse und den Tagesablauf wird die Heizenergie optimal genutzt. Zudem ermöglichen viele Systeme die Fernsteuerung übers Smartphone oder Tablett.

Wärmeverteilung optimieren

Um die Wärme im Raum optimal zu gestalten, vermeide es, Möbel oder Teppiche auf größeren Flächen des Bodens zu platzieren. So kann die Wärme ungehindert aufsteigen und sich besser im Raum verteilen. Achte darauf, dass der gewählte Bodenbelag für Fußbodenheizungen geeignet ist und eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweist.

Optimale Temperatur finden

Experimentiere mit verschiedenen Raumtemperaturen, um herauszufinden, welche für dich am angenehmsten ist. Eine Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius kann bereits zu einer Energieeinsparung von drei bis sechs Prozent führen. Auch die Aufheizzeit kann optimiert werden, indem die Heizung früher oder später angeschaltet wird, je nachdem, wie lange es dauert, bis die Wunschtemperatur erreicht ist.


Fazit

Die nachträgliche Installation einer Fußbodenheizung ist eine lohnende Investition, besonders wenn es darum geht, den Wohnkomfort und die Energieeffizienz deines Zuhauses zu erhöhen. Die verschiedenen Systeme bieten unterschiedliche Vorteile, sodass eine sorgfältige Abwägung notwendig ist.

Letztendlich ist es wichtig, ein System zu wählen, das den individuellen Bedürfnissen und baulichen Gegebenheiten deines Zuhauses gerecht wird. Eine professionelle Planung und Durchführung des Projekts sorgt dafür, dass die Fußbodenheizung lange Zeit für angenehme Wärme und niedrigere Heizkosten sorgt.

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