Pool mit Styropor-Steinen bauen

Den Pool im eigenen Garten aus Styroporsteinen selbst zu bauen, anstatt einen fertigen Pool zu kaufen, wird immer beliebter. Die Vorteile liegen auf der Hand.

Last updated on Jan. 8, 2022

Veröffentlicht am Aug. 21, 2020

Einen Pool mit Styropor-Steinen bauen - in 7 Schritten zum fertigen Pool

Den Pool im eigenen Garten aus Styroporsteinen selbst zu bauen, anstatt einen fertigen Pool zu kaufen, wird immer beliebter. Die Vorteile liegen auf der Hand. Ein Styroporool kann mit viel Eigenleistung günstig gebaut und kann ganz nach Belieben oval, eckig, rund oder in einer individuellen Form gestaltet werden. Wie ein Pool aus Styropor in 7 Schritten gebaut wird und worauf dabei geachtet werden muss, zeigt der folgende Ratgeber. Auch auf die Frage "Was kostet ein Pool aus Styroporsteinen" erhalten Interessenten eine Antwort.

Wenn die Lage des Swimmingpools im Garten festgelegt ist und eventuelle rechtliche Fragen bezüglich einer Baugenehmigung geklärt wurden, kann mit dem Bau des Pools begonnen werden. Der erste Schritt ist das Ausheben der Baugrube.

Poolbau Schritt 1: Größe der Baugrube ermitteln

Die für die gewünschte Poolgröße erforderliche Fläche und Tiefe des Bodenaushubs kann wie folgt leicht berechnet werden:

Länge = Innenlänge des Beckens + ca. 100 cm
Breite = Innenbreite des Beckens + ca. 100 cm
Tiefe = 20 cm Schotter + 20 cm Bodenplatte + Beckenhöhe in der Erde

Die zusätzliche Breite und Länge der Grube wird als Platz zum Arbeiten benötigt. Um eventuell Rohre auf der Außenseite des Beckens vorlegen zu können, ist ebenfalls etwas Bewegungsfreiheit erforderlich. Falls die Pumpe und der Filter nicht an einer anderen Stelle beispielsweise im Gartenhaus oder im Keller installiert werden, muss noch der Aushub für den Technikschacht neben dem Poolbecken berücksichtigt werden.

Poolbau Schritt 3: Anschlussarmierung einbauen

Zwischen Bodenplatte und den Beckenwänden muss eine sogenannte Anschlussarmierung eingebaut werden. Dabei handelt es sich um Stahlwinkel, die aus 12 mm starken Baustahl hergestellt werden. Für jeden Styroporstein wird ein Winkel benötigt. Dadurch, dass die Winkel nachträglich in den noch nicht ausgehärteten Beton eingebracht werden, wird das Abziehen der Bodenplatte erleichtert. Um die Winkel einzubringen, wird zunächst das Innenmaß des Beckens mit einer Schnur markiert.

Anschließend wird ein Styroporstein von einer Ecke aus beginnend rundum auf den noch feuchten Beton der Bodenplatte aufgedrückt. Die Abdrücke erleichtern das versetzte Einbringen der Winkel in die Bodenplatte. Nachdem alle Winkel angebracht wurden, muss der Auflagebereich der Schalungssteine noch einmal abgezogen werden. Eine absolut ebene Bodenplatte im Bereich der Wände ist die Grundvoraussetzung für einen fugenlosen Aufbau.

Poolbau Schritt 4: Poolwände errichten

Die erste Reihe der Schalsteine wird exakt entlang der mit einer Schnur markierten Beckenform gesetzt. Bei der ersten Reihe werden Schalsteine mit Feder mit der Feder nach unten gesetzt. An den Ecksteinen werden sogenannte Endschuber eingesetzt, die verhindern, dass der Beton beim Befüllen ausläuft. Die Ecken werden zusätzlich mit um 90° gebogenen Baustahl armiert. In jede Steinlage werden zusätzlich horizontale Armierungsstäbe überlappend in die dafür vorgesehenen Einkerbungen der Styroporsteine eingelegt. Anschließend werden die weiteren Reihen der Schalsteine mit Versatz aufgebaut.

Nach der dritten Reihe sollte die Ausrichtung noch einmal kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Bei einem Rechteck oder Viereck müssen die Diagonalen gleich lang sein. Die Steine sollten an der Außenseite mit PU-Schaum fixiert werden. Für den Bau gebogener Poolwände sind sogenannte Bogenschalsteine erhältlich. Mit diesen Spezialsteinen können (fast) beliebige Radien gestaltet und Freiform-Pools gebaut werden. Der Skimmer, Einlaufdüsen, Unterwasserscheinwerfer oder die Düsen für eine Gegenstromanlage werden vor dem Befüllen der Wände mit Beton eingesetzt.

Das Befüllen kann lagenweise von Hand erfolgen. Das ist einer der Vorteile eines Styroporpools. Optimal ist jedoch eine Befüllung in einem Durchgang mit einer Betonpumpe. Dabei muss beachtet werden, dass das Befüllen in einem Durchgang bei verschiedenen Pool-Systemen nur bis zu einer Höhe von 150 cm möglich ist. Empfohlen wird auf dem oberen Wandanschluss einen umlaufenden Betonkranz gleichzeitig mit der Befüllung zu gießen. Der Betonkranz bildet eine solide Grundlage für Randsteine und die Befestigung der Einhängeschiene für die BeckenfolieJe nach Güte des Betons und den verwendeten Zusatzstoffen dauert das Aushärten der Befüllung ca 2 bis 3 Wochen.

Poolarten und Pooltypen
Welche Poolarten und Poolformen es gibt und was sie kosten, zeigt der folgende Artikel.

Poolbau Schritt 5: Spachteln, Verrohrung, Bodenisolierung und Hinterfüllung

Einer der Nachteile eines Styroporpools ist, dass der Beton vollständig aushärten muss, bevor die Hinterfüllung eingebracht. Bis dahin können die Wände innen und von außen gespachtelt werden. Dazu werden Netze auf der Innenseite verspachtelt. Für die Außenseite wird ein Klebespachtel verwendet. Ohne Netzen und Spachteln können später die Fugen zwischen den Schalsteinen sichtbar werden, da das Styropor durch den Wasserdruck etwas verformt wird.

In jede Ecke des Beckens sollte ein etwa 10 bis 12 mm große Bohrung in die Bodenplatte gebohrt werden, die bis in die Rollierung reicht. Durch diese Bohrungen kann Kondenswasser, das sich zwischen Folie und Steine bildet, in den Boden ablaufen. Eine Schimmelbildung hinter der Folie kann so vermieden werden. Der Boden des Beckens kann mit ca. 5 cm dicken und trittfesten Faserplatten isoliert werden. Die Platten werden mit einem Flexkleber auf dem Boden fixiert und können zusätzlich durch Schrauben mit großen Unterlegscheiben gesichert werden. Die Schraubenköpfe sollten in den Platten versenkt und anschließend verspachtelt werden.

Wenn die Beton-Füllung der Steine etwas fest geworden ist, werden die Poolwände außen durch eine Noppenfolie abgedeckt. Die Folie schützt die Styroporsteine vor Beschädigungen beim Einbringen der Hinterfüllung. Danach werden die Rohre vom Skimmer, den Einlaufdüsen und gegebenenfalls der Gegenstromanlage verlegt und die elektrischen Anschlüsse für die Poolbeleuchtung installiert. Die Rohre sollten von den Einbauteilen zunächst senkrecht bis zur Bodenplatte und dann erst abgewinkelt entlang der Bodenplatte zur Pumpe und zum Filter geführt werden. Wenn die Wandfüllung vollständig ausgehärtet ist, kann die Hinterfüllung eingebracht werden. Für die Hinterfüllung sollte nur loses Material wie Kies oder Schotter verwendet werden. Die Hinterfüllung wird nicht verdichtet.

Poolbau Schritt 6: Auskleidung des Poolbeckens

Einer der Nachteile eines Styroporpools ist, dass er nur mit einer Folie, dem sogenannten Folientank ausgekleidet werden kann. Fliesen sind als Auskleidung für eines Styroporpools nicht geeignet. Fliesen können nur bei Pools mit einer dichten Betonwanne verwendet werden. Für die Auskleidung wird zunächst eine Trennlage aus Vlies in das gesamte Becken eingebracht. Das Vlies wird Stoß auf Stoß montiert und mit einem Sprühkleber fixiert. Das Vlies wird mit einem Überstand von rund 15 cm über den Beckenrand hinaus montiert. Dieser Überstand wird anschließend auf den Betonkranz umgelegt. Darauf werden die Einhängeschienen für die Folie befestigt. Nach dem Verlegen des Vlies werden die Ausschnitte für Skimmer und Düsen herausgeschnitten. Die Dichtungen für Skimmer und Düsen werden vor dem Einbringen der Poolfolie aufgeklebt.

Anschließend kann die Beckenfolie eingehangen werden. Die Lufttemperatur beim Auskleiden des Beckens sollte mindestens 15 und maximal 25 Grad betragen. Bei höheren Temperaturen und einer starken Sonneneinstrahlung sollte die Poolfolie nicht verlegt werden. Vor dem Einbringen der Poolfolie muss das gesamte Becken von Verschmutzungen gesäubert werden. Schuhe sollten ausgezogen werden. Die Folie wird entsprechend den Vorgaben des Herstellers auf dem Boden ausgelegt ausgerollt und ausgeklappt. Das Einhängen der Poolfolie erfolgt mit zwei Personen von der Mitte der Längsseiten aus.

Wenn die Folienverkleidung vollständig eingegangen ist und möglichst faltenfrei auf dem Boden liegt, kann mit dem Befüllen des Beckens begonnen werden. Zunächst sollte das Wasser nur bis zur Höhe von rund 3 bis 5 cm eingefüllt werden, um Korrekturen vorzunehmen und Falten glätten zu können. Danach wird Wasserstand auf ein Niveau von rund 20 Zentimeter erhöht. Der Bodenauslauf wird dann ausgeschnitten und fertig montiert. Wenn der Wasserdruck die Poolfolie in die Kehlen gedrückt hat und die Folie sich an ihrer endgültigen Position befindet, wird der Wasserstand bis jeweils unter die Einbauteile, die Einbauteile abgedichtet und fertig montiert. Danach kann das Becken vollständig gefüllt werden.

Poolbau Schritt 7: Abschlussarbeiten

Wenn der Swimmingpool fertig montiert ist und die Technik einwandfrei funktioniert sind nur noch wenige Arbeiten übrig. Beispielsweise das Verlegen von Randsteinen auf dem Betonkranz oder das begrünen oder die endgültige Fertigstellung der Hinterfüllung. Nach Abschluss dieser Arbeiten ist der Pool bereit für die Nutzung.


Was kostet ein Pool aus Styroporsteinen?

Der Preis eines Styroporpools richtet sich in erster Linie nach der Größe des Beckens und danach, ob der Gartenpool eckig, oval oder rund gestaltet ist. Alle benötigten Materialien für einen StyroporPool können einzeln gekauft werden. Styroporsteine kosten etwa 20 bis 25 Euro pro Stück. Günstiger ist es auf jeden Fall, ein Set zu kaufen. Ein Set für den Bau eines Styroporpools enthält alle Baumaterialien in ausreichender Menge und, je nach Set die komplette Technik mit Filter und Pumpe.

Ein Set für den Bau eines Styroporpools mit den Abmessungen 400 x 300 x 150 cm ist ohne Technik ab etwa 2.000 Euro erhältlich. Maßanfertigungen sind ebenfalls möglich, aber deutlich teurer. Hinzu kommen die Kosten für die Bodenplatte und die Betonfüllung der Stryroporsteine. Weitere Kosten entstehen für den Bodenaushub und gegebenenfalls für die Installation der Technik, wenn diese Arbeiten nicht selbst durchgeführt werden können.

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