Wasserdruck im Haus richtig einstellen & optimieren

In unserem Ratgeber erfährst du, wie du den Wasserdruck in deinem Zuhause optimal einstellst. Verstehe die Mechanismen und löse Probleme mit zu niedrigem oder hohem Druck. Mach's selbst!

Last updated on Mai 28, 2023

Veröffentlicht am Mai 28, 2023

Endlich Schluss mit schwachem Wasserdruck: So stellst du den Wasserdruck im Haus richtig ein und optimierst das ganze System


Anzeichen für Probleme mit dem Wasserdruck

Es gibt nichts Schlimmeres, als sich morgens unter die Dusche zu stellen und festzustellen, dass der Wasserstrahl nur müde aus der Brause tropft. Oft sind es Anzeichen wie dieses, die auf Probleme mit dem Wasserdruck hindeuten. Hier sind weitere Symptome, die auf mögliche Druckprobleme hinweisen können:

  • Schwankungen im Wasserdruck
  • Wasserhähne, die nur langsam laufen oder tröpfeln
  • Unzureichende Versorgung mehrerer Entnahmestellen zur gleichen Zeit

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome bemerkst, ist es an der Zeit, den Wasserdruck im Haus richtig einzustellen und zu optimieren. In diesem Artikel erfährst du, wie du das Beste aus deinem Wassersystem herausholen kannst.


Wie funktioniert der Wasserdruck im Haus?

Im Allgemeinen wird der Wasserdruck im Haus durch den Druck in der Hauptwasserleitung bestimmt, der von der öffentlichen Versorgung kommt. Vom Hauptanschluss aus fließt das Wasser durch das Leitungsnetz deines Hauses zu den verschiedenen Wasserhähnen und Armaturen. Der Druck in diesen Leitungen wird in bar oder psi (pound-force per square inch) gemessen. Ein normaler Wasserdruck liegt in Deutschland zwischen 2,0 und 5,0 bar, wobei 3,5 bar als ideal angesehen werden.

Der Wasserdruck kann durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel:

  1. Höhe des Hauses in Bezug auf das Wasserversorgungsnetz (je höher das Haus, desto geringer der Druck)
  2. Dimensionierung der Wasserleitungen
  3. Zustand der Wasserleitungen und Armaturen (z.B. verstopfte oder verkalkte Leitungen)

Der Wasserdruck sollte für die Badarmaturen immer ausreichend hoch sein.
Der Wasserdruck sollte für die Badarmaturen immer ausreichend hoch sein.

Wenn der Wasserdruck zu niedrig ist, kann dies zu unzureichender Wasserversorgung, schlechter Spülung sowie allgemeinen Unannehmlichkeiten in Küche und Bad führen. Ein zu hoher Druck hingegen kann das Wassersystem sowie die angeschlossenen Geräte beanspruchen und beschädigen.


Auflistung der häufigsten Ursachen für Druckprobleme

Ursache Beschreibung
Verstopfte Leitungen Sedimente, Kalkablagerungen oder Rost können den Wasserdurchfluss in den Leitungen reduzieren und zu einem geringeren Druck führen.
Falsche Druckminderereinstellung Der Druckminderer regelt den Druck, der ins Haus fließt. Falsche Einstellungen oder Funktionsstörungen können den Druck erhöhen oder verringern.
Unzureichende Hauptleitung Wenn die Hauptleitung, die das Wasser ins Haus führt, zu klein dimensioniert ist, kann dies den Wasserdruck negativ beeinflussen.
Alte oder undichte Armaturen Alte, undichte oder verkalkte Armaturen können den Druck reduzieren und das Wassersystem belasten.

Wasserdruck richtig einstellen und optimieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Um den Wasserdruck im Haus richtig einzustellen und das System zu optimieren, sind die folgenden Schritte entscheidend:

  1. Überprüfung des Wasserdrucks: Bevor du Änderungen an deinem System vornimmst, solltest du den aktuellen Druck messen. Dazu eignet sich entweder ein Manometer, das direkt an den Wasserhahn angeschlossen wird, oder eine professionelle Druckmessung durch einen Installateur.
  2. Verstopfte oder verkalkte Leitungen reinigen: Sind die Wasserleitungen oder Armaturen stark verschmutzt, verkalkt oder rostig, solltest du sie zunächst gründlich reinigen oder austauschen. Eine fachgerechte Reinigung ist entscheidend, um den Wasserfluss und damit den Druck zu verbessern.
  3. Druckminderer überprüfen und einstellen: Prüfe den eingebauten Druckminderer und dessen Einstellung. Meist befindet sich dieser direkt hinter dem Wasserzähler oder im Keller. Den Druckminderer kannst du über ein Einstellrad regulieren. Stelle sicher, dass der Druck korrekt eingestellt ist (idealerweise 3,5 bar).
  4. Armaturen und Ventile überprüfen: Kontrolliere alle Armaturen und Ventile im Haus auf Sicht, um sicherzustellen, dass sie sauber und in gutem Zustand sind. Undichte oder alte Armaturen können den Druck reduzieren und das gesamte System belasten.
  5. Nötigenfalls Druckerhöhungsanlage installieren: Wenn der Wasserdruck im gesamten Haus zu niedrig ist und alle anderen Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Druckerhöhungsanlage – ein zusätzlicher Pumpenmechanismus – Abhilfe schaffen. Hierbei sollte man aber darauf achten, dass die Anlage fachgerecht installiert wird und dass der Druck den für die Hausinstallation und angeschlossene Geräte verträglichen Bereich nicht übersteigt.

Das Optimieren und Einstellen des Wasserdrucks im Haus kann letztendlich dabei helfen, die Wasserversorgung zu verbessern, den Wohnkomfort zu steigern und Kosten für Reparaturen an Armaturen und Geräten zu vermeiden. Achte jedoch darauf, dass bei umfangreicheren Arbeiten oder Problemen in der Installation stets ein Fachmann hinzugezogen wird, um mögliche Schäden zu vermeiden.


Wassersparen und dennoch optimalen Wasserdruck genießen

Ein angenehmer Wasserdruck ist ein wichtiger Aspekt für den Wohnkomfort, aber ein übermäßiger Wasserverbrauch schadet sowohl der Umwelt als auch deinem Geldbeutel. Zum Glück gibt es Möglichkeiten, den richtigen Wasserdruck im Haus einzustellen, ohne unnötig Wasser zu verschwenden:

  1. Wassersparende Sanitärarmaturen: Moderne, wassersparende Sanitärarmaturen wie Duschköpfe, Wasserhähne oder Toilettenspülungen erzielen eine optimale Druckverteilung und reduzieren gleichzeitig den Wasserverbrauch. Achte darauf, solche Armaturen auf dem neuesten Stand der Technik in deinem Haus einzusetzen.
  2. Lecks beseitigen: Undichte Leitungen oder Armaturen führen nicht nur zu Wasserverlusten und erhöhten Kosten, sondern können auch den Wasserdruck reduzieren. Eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Reparatur von Lecks ist entscheidend, um Wasser und Energie zu sparen.
  3. Regelmäßige Wartung und Reinigung: Eine fachmännische und regelmäßige Wartung und Reinigung deiner Wasserleitungen, Armaturen und Ventile trägt dazu bei, den Wasserdruck konstant und auf einem angenehmen Niveau zu halten, ohne unnötigen Wasserverbrauch. Dazu zählen auch das Entkalken von Armaturen und das Reinigen von Sieben und Filtern.
  4. Druckminderer richtig einstellen: Ein korrekt eingestellter Druckminderer sorgt nicht nur für einen angenehmen Wasserdruck, sondern verhindert auch unnötigen Wasserverbrauch. Achte darauf, den Druckminderer auf den idealen Wert von 3,5 bar einzustellen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Indem du diese Maßnahmen befolgst, findest du eine gute Balance zwischen einem angenehmen Wasserdruck und einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasserressourcen. Außerdem trägst du so dazu bei, deinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig auf lange Sicht Geld zu sparen. Netzunabhängige Systeme, die zum Beispiel auf Brunnenwasser oder Regenwasser zurückgreifen, können weitere Möglichkeiten bieten, um nachhaltig und umweltbewusst zu agieren, ohne an Wasserdruck zu verlieren.


Das Zusammenspiel von Warmwasserbereitung und Wasserdruck

Bisher haben wir uns auf den allgemeinen Wasserdruck im Haus konzentriert, aber auch der Warmwasserdruck spielt eine wichtige Rolle für den Wohnkomfort. Schließlich möchtest du auch beim Duschen, Baden oder Abwaschen eine angenehme Druckverteilung genießen. Hier einige Hinweise, wie die Warmwasserbereitung den Wasserdruck beeinflussen kann:

  1. Wärmeverluste minimieren: Um einen konstanten Warmwasserdruck zu gewährleisten, ist es wichtig, Energieverluste im Wasserversorgungssystem zu minimieren. Dazu zählt die richtige Isolierung der Warmwasserleitungen sowie ggf. die Umstellung auf energieeffizientere Heizungen.
  2. Erwägung von zentralen vs. dezentralen Systemen: Die Warmwasserbereitung kann zentral in einem zentralen Warmwasserspeicher oder dezentral über elektronische Durchlauferhitzer erfolgen. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf Energieeffizienz, Wohnkomfort und Wasserdruck. Du solltest prüfen, welches System am besten zu deinen Bedürfnissen und den Gegebenheiten deines Hauses passt.
  3. Ausdehnungsgefäß und Zirkulationspumpe: In der Warmwasserbereitung sind Ausdehnungsgefäße und Zirkulationspumpen häufig verwendete Komponenten. Beide können die Druckverteilung im Warmwassersystem beeinflussen und sollten daher auf ihre korrekte Funktionsweise untersucht und gewartet werden.
  4. Wärmetauscher und Temperaturregler: In modernen Heizungs- und Warmwassersystemen kommen häufig Plattenwärmetauscher und thermostatische Temperaturregler zum Einsatz. Um einen optimalen Warmwasserdruck zu gewährleisten, sollten diese Komponenten regelmäßig auf ihre Effizienz und Funktion überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden.

Ein angenehmer Warmwasserdruck trägt maßgeblich zum täglichen Wohlbefinden bei. Indem du diese Aspekte beachtest und berücksichtigst, sorgst du für ein optimales Zusammenspiel von Warmwasserbereitung und Wasserdruck im Haus. Denke daran, dass bei größeren Projekten oder bei Unsicherheiten stets ein Fachmann hinzugezogen werden sollte, um sicherzustellen, dass alle Veränderungen im Wassersystem korrekt durchgeführt werden und keine unerwünschten Folgen auftreten.


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Pumpen zur Wasserdruckoptimierung: Systeme und Anwendungsbereiche

Sowohl für Trink- als auch für Brauchwasser gibt es unterschiedliche Pumpsysteme, die zur Optimierung und Anpassung des Wasserdrucks eingesetzt werden können. Je nach Bedarf und Anwendungsbereich können solche Pumpen eine wirkungsvolle Lösung sein, um den Wasserdruck im Haus zu erhöhen oder zu stabilisieren:

  1. Hauswasserwerke: Hauswasserwerke sind selbstansaugende oder druckgesteuerte Pumpen, die in der Regel in Kombination mit einer Zisterne oder einem Brunnen zur Wasserversorgung im Haus verwendet werden. Sie können den Wasserdruck erhöhen und so eine gleichmäßige Druckverteilung gewährleisten, insbesondere bei Netzunabhängigkeit oder zusätzlicher Brauchwasserversorgung.
  2. Druckerhöhungsanlagen: Diese Pumpsysteme sind speziell dafür entwickelt, den Wasserdruck zu erhöhen, indem sie Wasser aus dem Versorgungsnetz ansaugen und dann mit höherem Druck in das hauseigene System einspeisen. Druckerhöhungsanlagen können sowohl für Trink- als auch für Brauchwasser eingesetzt werden und sind in verschiedenen Leistungsstärken erhältlich.
  3. Gartenpumpen: Eine Gartenpumpe kann zur Bewässerung von Pflanzen, zum Befüllen von Aufstellpools oder für Reinigungsarbeiten im Außenbereich verwendet werden. Diese Pumpen erhöhen den Wasserdruck und fördern bei Bedarf Wasser aus Brunnen, Zisternen oder Regentonnen.
Für die Gartenbewässerung ist ebenfalls ein ausreichender Druck nötig.
Für die Gartenbewässerung ist ebenfalls ein ausreichender Druck nötig. 

Bevor du dich für ein Pumpensystem entscheidest, solltest du jedoch einige Faktoren berücksichtigen, um den Wasserdruck im Haus effektiv und energieeffizient einzustellen und zu optimieren:

  • Pumpleistung in Bezug auf vorhandene Druckunterschiede und Leitungsgegebenheiten
  • Energieverbrauch und mögliche Energieeinsparungen (z.B. durch wartungsarme Pumpentechnologien)
  • Anschaffungs- und Betriebskosten im Vergleich zu anderen, passive Lösungen wie z.B. der Verwendung von wassersparenden Sanitärarmaturen

Fazit

Pumpsysteme können zur Optimierung des Wasserdrucks eingesetzt werden, jedoch sollte man sorgfältig abwägen, ob der zusätzliche Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten gerechtfertigt sind. Eine umfassende Analyse der Ursachen für Druckprobleme und eine Abwägung aller Optionen helfen dabei, die effizienteste Lösung für die Wasserdruckeinrichtung und -optimierung in deinem Haus zu finden.

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